Studien

Klinische Studien bilden einen wichtigen Baustein in der Versorgung von Darmkrebspatienten. Ihr Zweck ist es, Erkenntnisse über die Entstehung der Erkrankung und ihren Verlauf zu gewinnen, neue Ansätze für Therapie und Diagnostik zu überprüfen und den Einsatz neuer Medikamente zu erproben. Dies erfolgt immer systematisch nach einem vorher festgelegten und von einer Ethikkommission genehmigten Prüfprotokoll.

Hier finden Sie das Informationsblatt für die klinische Studie (Krebsinformationsdienst).

Sollten Sie an einer Studienteilnahme interessiert sein, so sprechen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt darauf an. Umgekehrt schlagen wir Ihnen unter Umständen auch die Teilnahme an einer Studie vor. In unserem interdisziplinären Tumorboard prüfen wir dann, ob Sie mit Ihrer individuellen Krankengeschichte für eine Studienteilnahme infrage kommen. Sollte dies der Fall sein, erklärt Ihnen Ihr Arzt ausführlich das weitere Vorgehen. Die Entscheidung über eine Studienteilnahme treffen Sie dann allein nach einer ausreichenden Bedenkzeit. Wichtig für Sie zu wissen ist, dass Sie Ihr Einverständnis zur Teilnahme auch im Nachhinein zu jeder Zeit wieder rückgängig machen können. Es entstehen Ihnen aus solch einem Widerruf keinerlei Nachteile. Sie werden dann nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft weiter mit der bestmöglichen verfügbaren Therapie behandelt.

Tumordokumentation

Die Tumordokumentation bildet einen zentralen Bestandteil unseres Darmkrebszentrums. Vollständig und konsequent erfassen wir daher Ihre Behandlung hinsichtlich tumorbiologischer Daten, durchgeführter Therapiemaßnahmen (Operation, Medikamente, Bestrahlung) sowie der Nachsorge. Dies ermöglicht es uns, konstant unsere eigene Behandlungsqualität zu überprüfen und eine Grundlage zur Verbesserung zukünftiger Therapien zu schaffen.

Von besonderer Wichtigkeit ist dabei die enge Kooperation mit den niedergelassenen Fachärzten v. a. auf dem Gebiet der Tumornachsorge. Nur auf diese Weise können wir alle wichtigen Informationen zum Verlauf Ihrer Erkrankung überblicken.

Ihre Daten übersenden wir an das Bayerische Krebsregister im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) – Regionalzentrum Erlangen. Dort entsteht für Sie eine umfassende digitale Patientenakte zu Ihrer Erkrankung. Ihre Identitätsdaten werden dabei von der Vertrauensstelle des Krebsregisters verwahrt und für die weitere Verwendung pseudonymisiert. Das bedeutet, dass Ihre Identifikationsdaten (Name, Geburtsdatum, Anschrift) für die weitere Datenverarbeitung durch einen Code ersetzt werden, welcher es verhindert, dass Unbefugte Ihre medizinischen Daten Ihrer Person zuordnen können. Ihre Daten helfen im Rahmen statistisch-epidemiologischer Auswertungen mit, mehr über Ursachen und Verlauf von Darmkrebserkrankungen zu lernen und so Früherkennungsmaßnahmen sowie Therapieverfahren zu verbessern.

Zur Meldung Ihrer Daten an das Krebsregister sind wir gemäß dem Bayerischen Krebsregistergesetz (BayKRegG) verpflichtet. Dabei bleiben aber immer sowohl der Datenschutz als auch die ärztliche Schweigepflicht gewahrt. Der Weitergabe Ihrer Daten selbst können Sie nicht widersprechen. Sie haben jedoch die Möglichkeit des Widerspruchs gegen die dauerhafte Speicherung Ihrer Identitätsdaten (Name, Anschrift, Krankenversicherungsnummer). Der Widerspruch muss durch Sie schriftlich erfolgen, entweder direkt gegenüber der Vertrauensstelle des Bayerischen Krebsregisters oder auch gegenüber Ihrem Arzt, der diesen dann entsprechend weiterleitet. Nach einem Widerspruch werden alle Ihre bisher gespeicherten Identitätsdaten gelöscht. Ihre medizinischen und epidemiologischen Daten bleiben weiterhin erhalten, sind jedoch nicht mehr Ihrer Person zuordenbar.

Weitere Informationen zum Meldeverfahren finden Sie auf der Internetpräsenz des Bayerischen Krebsregisters. Dort können Sie auch ein entsprechendes Faltblatt herunterladen. Weiterhin finden Sie auf dieser Seite einen Vordruck für ein Widerspruchsformular. Dieses können Sie nutzen, sollten Sie mit der Speicherung Ihrer Identitätsdaten nicht einverstanden sein.

Tumormeldungen an das Bayerische Krebsregister

Zur Erfassung möglicher beruflicher oder regionaler Faktoren, welche die Entstehung bösartiger Tumoren begünstigen, sowie zur Verbesserung des Qualitätsmanagements in der onkologischen Versorgung erfolgt durch das Krebsregister am Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg die Sammlung und Aufarbeitung von Patientendaten.

Unsere Klinik ist gemäß des 2017 in Kraft getretenen Bayerischen Krebsregistergesetzes (BayKRegG) verpflichtet, jede durch uns erstmalig gesicherte Diagnose einer Krebserkrankung sowie weiter damit zusammenhängende Sachverhalte an das Krebsregister zu melden. Eine Ausnahme von der ärztlichen Meldepflicht für Krebserkrankungen ist nicht erlaubt. Jedoch können Sie als betroffener Patient der dauerhaften Speicherung Ihrer Identitätsdaten widersprechen. Ihre persönlichen Daten werden dann sofort nach Durchführung des Abrechnungsverfahrens mit den Krankenkassen pseudonymisiert, so dass Sie als Person namentlich nicht mehr erkennbar sind. Die medizinischen Daten zu Ihrer Krebserkrankung bleiben jedoch erhalten und stehen dem Krebsregister für weitere Auswertungen zur Verfügung.

Im Rahmen Ihrer Behandlung klären wir Sie umfassend zu unserer Meldepflicht bei Krebserkrankungen auf und informieren Sie selbstredend auch zur Widerspruchsmöglichkeit gegen die Speicherung Ihrer persönlichen Daten.